Montag, 24. Oktober 2011

Wie barfuß über Glas

Abendliche Zigarette am Fenster.
Glitzernde Fingernägel.
Schweifende Gedanken.

"Immer wenn etwas Neues beginnt,
sagt auch etwas in mir, das wars"
Wars das? Ich wünschte, ich könne es versprechen (jaja, der liebe Konjunktiv), aber ich bin von einer unbändigen Angst gefüllt, zu anfällig, vielleicht, ja vielleich zu schwach für die Schnelligkeit zu sein, die alles umgibt. Obzwar ich gar nicht schwach sein will, sondern mich mutig hineinstürzen möchte in die stürmischen Wellen des Lebens. Mich nicht immer wieder aufs Neue umgarnen und zurückziehen lassen will, von jemandem, der mit meinem Herzen jongliert.
Bewege mich seit Langem in einem Kreis des Vergangenen.
"doch jeder noch so kleine Teich 
sollte verbunden sein zum Meer."

Heiße Milch mit Honig.
und Musik (die einzig beständige große Liebe).
helfen mir, den Tag Revue passieren zu lassen.
"Weißt du, manchmal plagen mich Selbstzweifel. So...so, als wär ich nicht richtig, nicht gut genug." Überrascht sehe ich C. an, die sich wieder neben mich gehockt hat. Ich drehe mich zu ihr, wir sitzen uns im Schneidersitz gegenüber, sodass sich unsere Knie berühren. "Wieso das denn?" Die Musik dröhnt aus der Box, die über uns hängt. Es ist ein warmer Herbsttag, die DJ's sind fantastisch und in der kleinen Gartenkollonie fühle ich mich wohl und geborgen. Verlassen liegt sie hier und in dem Augenblick vor unserem Gespräch hatte ich auf dem Boden gelegen und mir vorgestellt, wer hier wohl vor langer Zeit gewohnt hat. Eine Familie, die ihre Wochenenden hier verbrachten? Flüchtlinge, die die kleinen Häusschen als Unterschlupf suchten? Seltsam, wie man manchmal nur spekulieren kann. "Jeder ist doch irgendwie besonders, jeder hat etwas an sich, das ihn ausmacht. Für mich bist du sogar sehr besonders." "Nein! Ich fühle mich so normal, ich weiß gar nicht, wieso K. etwas an mir findet, er ist der besondere, der Lebensfrohe, der, der Reisen um die Welt macht und kein Zuhause hat." Ob das so gut ist, weiß ich nicht, aber ich spreche es nicht aus, will ihr Bild von ihm nicht zerstören. "Lass uns tanzen gehen, vielleicht führt es dich wieder zu dir selbst, hm?" Wir stehen auf, drängeln uns in die Menge der Hippies, die sich um uns herum zu der Musik bewegen, teilweise mit geschlossenen Augen sanft wiegend und teilweise schnell und gewagt. C. schließt die Augen und ich betrachte sie, bis sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitet.  
Selbstzweifel haben nichts Gutes. 
Musik stattdessen schon. Als Heilmittel, als Ablenkung, als Trostspender.

Und langsam geht's bergauf.
Weil es immer weiter geht.
Es gibt immer ein Morgen, 
es gibt immer ein Danach.
Hallo Leben, da bin ich wieder.


"Und ich fühl mich federleicht, 
weil es sich fast immer lohnt.
Und so erscheint,
dass nichts so bleibt, wie es ist
fast schon wie gewohnt"

2 Kommentare:

  1. Lieblingslied von Clueso *-*

    leider keinen kaffe, aber zigaretten.. naja, vor einem monat war ich überzeugte nichtraucherin.. hoffentlich komm' ich dahin wieder zurück :)

    wunderschön geschrieben!

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