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"Die Tage werden anders sein, mal heller und mal dunkler scheinen, die Tage werden anders sein und nicht mehr so wie früher"
Mit dem morgendlichen Zombielook mache ich mich auf den Weg zur Schule. Der Verkehr ist zu laut, der Kaffee in meiner rechten Hand zu heiß und die Zigarette in meiner Linken macht sich einen Spaß daraus, andauernd auszugehen. Ich verfluche die dünnen Blättchen, die ein Überbleibsel meiner Italienreise sind, als endlich meine Ubahn einfährt und ich das blöde Ding ohne schlechtes Gewissen der Verschwendung wegen wegschnippsen kann.
Vor mich hin singend, steige ich ein und halte erschrocken inne, als mein Handy eine neue Sms anzeigt: "Du verarschst mich, M., deswegen rufe ich dich an!"
Einerseits erleichtert darüber, dass es ihm gut geht und mein Telefon nicht aus diesem Grund die letzten Tage klingelte, legt sich mein Finger auf den Löschknopf, aber er stockt, den Druck zu vergrößern. Eine wohlbekannte Wut hat sich in mir ausgebreitet. Am liebsten würde ich ihn anrufen und ihn anschreien, was er sich dabei denke, mir so etwas vorzuwerfen. Schließlich war er derjenige, der jahrelang seine Spielchen mit mir spielte. Aufgebracht hämmer ich seine Nummer in die Tasten und lege vor dem ersten Klingeln wieder auf.
Die Tage werden nie anders sein, wenn das so weitergeht. Irgendwann müssen wir doch erwahsen sein. Meine zur Faust geballten Hand entspannt sich.
Ich werfe mein Handy in die Tasche, hebe meinen Blick und sehen in mich anstarrende Gesichter, als wäre ich eine Ein-Mann-Show. Nie ein Teenager gewesen, will ich sie angiften, aber verkneife mir auch dies.
Stattdessen stecke ich mir meine Stöpsel in die Ohren, suche das Lied heraus, dass mich den ganzen Morgen schon begeleitet und höre es von Anfang an:
"Ich sehe mir alte Fotos an und erinner mich an diese Zeit zurück. Wir brauchten nur viel freie Zeit für unser kleines großes Glück."
Irgendwie vermisse ich dich ja schon, P.